Das aktuelle Thema: Ende des Verbrennungsmotors ab 2035
Das so genannte Europaparlament hat in der vergangenen Woche ein Verbot der Zulassung von Kraftfahrzeugen und Kleintransportern mit Verbrennungsmotor beschlossen. Dies bedeutet einen unübersehbaren Eingriff in das private und wirtschaftliche Leben unseres Landes. Diese Entscheidung steht in der Reihe verhängnisvoller, ideologisch begründeter Entscheidungen, die entweder unmittelbar oder zeitverzögert Probleme und Konflikte herbeiführen, die entweder kaum mehr korrigierbar oder für große wirtschaftliche und finanzielle Schäden verantwortlich sind, wie zum Beispiel die Einführung des Euro, die Öffnung der Grenzen, die Abschaltung der Kernkraftwerke oder der Verzicht auf die Nutzung fossiler Energie. Die von Politik und Lobbygruppen behaupteten Vorteile der jeweiligen Maßnahmen stehen in keinem Verhältnis zu den Verwerfungen, welche sie herbeiführen. Individuelle Freiheit Die Möglichkeit, zu jedem Zeitpunkt und ohne Beschränkung an jeden beliebigen Ort in Deutschland und natürlich in Europa fahren zu können, ist eine Freiheit, die nur mit einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor (und als Sicherheit mit einem 20-Liter-Kanister im Kofferraum) möglich ist: dieses macht alle gleich – Städter und Landbevölkerung, arm und reich, links und rechts. Es bedeutet individuelle Freiheit – und zwar nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa! Glaubt denn jemand ernsthaft, dass die anderen europäischen Länder – trotz aller Beschlüsse und Lippenbekenntnisse – mitgehen werden, ihre Länder mit Ladestationen so auszustatten, dass Touristen von nördlich der Alpen problemlos an die Adria oder die Costa Brava fahren können? Finanzielle Belastungen Insbesondere die Landbevölkerung, die Bewohner in strukturschwachen Räumen, die einkommensschwachen Bevölkerungsschichten sowie die Vielfahrer (z.B. jüngere Menschen, Handelsvertreter, Montagearbeiter, urlaubende Rentner) werden die finanziellen Folgen spüren, da diese einerseits eine Umstellung auf Elektroautos (meistens vermutlich Neuwagen, da es einen Gebrauchtwagenmarkt für E-Autos noch nicht gibt und angesichts der von den Herstellern aktuell garantierten Batterielebensdauer von nur acht Jahren auch in absehbarer Zeit nicht im notwendigen Maße geben wird) schwer finanzieren werden können und erwartbar die notwendige Ladeinfrastruktur auch absehbar nicht ausgebaut sein wird. Hinzu kommen die nicht kalkulierbaren Betriebskosten, da alle Systemparteien sich den so genannten „Erneuerbaren Energien“ verschrieben haben und angesichts des gesellschaftlichen und medialen Klimas der Weiterbetrieb, geschweige denn der Ausbau von Kernenergiekraftwerken derzeit ausgeschlossen werden kann. Oder glaubt jemand ernsthaft, dass die Strompreise in Deutschland nach Abschaltung der Kern- und Kohlekraftwerke günstiger werden und die Stromversorgung bei gesteigertem Bedarf gesichert sein wird? Von der schwankenden und instabilen Verfügbarkeit von Wind- und Solarstrom ganz abgesehen. Wirtschaftliche Folgen Das Verbot von Verbrennungsmotoren wird zum Verlust von hunderttausenden gut bezahlten Arbeitsplätzen in der Automobilindustrie führen, da für die Fertigung von Elektroautos maximal ein Drittel der Beschäftigten in der bisherigen Wertschöpfungskette benötigt werden. Derzeit sind fast 800 000 Menschen direkt in der Automobilindustrie beschäftigt, Millionen Existenzen hängen im Handwerk und Dienstleistungsbereich indirekt an den Standorten von der Autoindustrie ab. Hinzu kommen landesweit Autowerkstätten, der Ersatzteilhandel, das Tankstellennetz und weitere notwendige Infrastruktur. Das Verbot des Verbrennungsmotors wird die deutsche Wirtschaft ins Mark treffen und damit einen Umbruch und eine Abwärtsspirale in Gang setzen, deren Folgen und Umfang schwer einzuschätzen sind. Zweifellos wird aber nach rund 130 Jahren ein relevanter Teil der deutschen Wirtschaft abgewickelt werden, für den es keinen Ersatz gibt. Sinnvolle und realistische Ziele Wir setzen uns für einen starken und modernen Standort der Automobilindustrie ein, die in der Lage ist, im Laufe der Zeit auch strenge Emissionsvorschriften bei ihren Fahrzeugen einzuhalten. Das Elektroauto hat in der Alltagsmobilität ganz sicher seine Berechtigung und würde von einer interessierten und vor allem zahlungsfähigen Kundschaft auch ohne absurd hohe Steuergeschenke für den Erwerb eines E-Autos gekauft werden. Die Ausdünnung der Infrastruktur im ländlichen Raum muss beendet werden, welche die Landbevölkerung zwingt, häufig täglich weite Wege mit dem Auto zu fahren. Eine weitere Verteuerung des Lebens auf dem Land durch den Zwang zum Elektroauto darf nicht hingenommen werden. Eine Zerstörung der deutschen Automobilindustrie wegen einer fragwürdigen „Klimaideologie“, der ideologischen Grundlage von Neomarxisten und anderen Internationalisten, lehnen wir ab. Axel Michaelis Mitglied im NPD-Parteivorstand
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