Der Parteivorsitzende erklärt seine Entscheidung ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­ ͏ ‌     ­
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Warum ich nicht mehr kandidiere

Liebe Freunde und Parteikameraden,

viele von euch haben schon davon erfahren, dass ich beim nächsten Parteitag, der im kommenden Winter stattfinden soll, nicht mehr für das Amt des Parteivorsitzenden kandidieren werde. Die Gründe sind vielfältig und ich werde versuchen, sie nachfolgend möglichst nachvollziehbar zu beschreiben. Zu Beginn möchte ich aber festhalten, dass ich zu diesem Schritt nicht überredet oder genötigt wurde - im Gegenteil -, sondern diese Entscheidung alleine getroffen habe. Ich hege keinen Groll gegen die Partei oder irgendwen und ich werde auch künftig politisch aktiv sein.

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In ruhigere Fahrwasser

Ich möchte mit einer kleinen Vorgeschichte anfangen. Als ich vor ziemlich genau zehn Jahren zum Parteivorsitzenden gewählt wurde, titelte ZEIT ONLINE „Ein Chef ohne Hausmacht“. Im Text hieß es dann weiter „ist wenig beliebt in der Partei“ oder dass ich vormals bei einer Wahl zum Stellvertreter „krachend“ durchfiel. Der Spiegel schrieb von einer „Verlegenheitslösung“. Das hat mich nicht sonderlich angehoben, beschrieb aber die Gemengelage zum damaligen Zeitpunkt. Klar, die Artikel waren zugespitzt und überzogen, wie nicht anders zu erwarten. Aber wir waren in einer schwierigen Zeit, in der die Partei auch ein wenig orientierungslos war. Nicht zuletzt die Anzahl und die vollkommen unterschiedlichen Charaktere der Kandidaten zeigten, dass es nach diesem Parteitag einen dauernden Wechsel der Vorsitzenden geben würde oder dass wir die Partei stabilisieren und in ruhigere Fahrwasser manövrieren. Und tatsächlich ist es uns gelungen, die Partei mit viel Fleiß und persönlichen Entbehrungen zu stabilisieren. Die Hausmacht habe ich mir erarbeitet und aus der „Verlegenheitslösung“ ist ein Parteivorsitzender geworden, der, bis auf das Jahr 2017, entweder gar keine Gegenkandidaten hatte oder keine ernstzunehmenden.

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Meine Gründe

Hier möchte ich mit meiner Begründung anfangen. Zehn Jahre sind eine lange Zeit, in der man viel gesehen und erlebt hat. Und ich gehöre nicht zu denen, die in ihrem Amt sterben wollen. Auch wenn meine Autorität als Parteivorsitzender zum jetzigen Zeitpunkt nicht infrage gestellt wird, möchte ich nicht so lange warten, bis mir die Entscheidung abgenommen wird. Führung heißt nicht immer nur, auf Gedeih und Verderb weiterzumachen. Dazu gehört auch, dann aufzuhören, wenn man selbst den Eindruck hat, dass die Zeit dafür reif ist. Alles andere widerspräche meinem Selbstverständnis von Verantwortungsbewusstsein. Ich habe keinen Zweifel daran, dass ich beim nächsten Parteitag in meinem Amt bestätigt werden würde. Aber ich möchte weder euch noch mich selbst belügen. Zu Recht kritisieren wir es, wenn andere an ihren Ämtern und in ihren Sesseln kleben. So bin ich nicht und so war ich nie. Es sind schließlich nicht nur die zehn Jahre Vorsitz. Davor war ich bereits über Jahre im Parteivorstand und im Parteipräsidium, davor sieben Jahre Landesvorsitzender im Saarland und davor Kreisvorsitzender, wie einige von euch auch.

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Zweifellos waren die letzten zehn Jahre die anstrengendsten. Ich will nicht jammern, möchte die Gelegenheit aber nutzen, um euch auch diese Seite zu zeigen, die oft nicht oder als allzu selbstverständliche Entbehrung verstanden wird. In diesen zehn Jahren habe ich meine Kinder nicht bis kaum beim Heranwachsen begleiten können. Während andere abends nach Hause gefahren sind - die das womöglich auch nur bedingt nachempfinden können -, war das für mich aufgrund der Entfernung nicht möglich, sodass es oft nur auf ein bis zwei Wochenenden im Monat hinauslief. Das hat sich in den letzten zwei bis drei Jahren zwar deutlich verändert, aber zurückdrehen kann man die Zeit dennoch nicht. Heute sind zwei meiner Kinder, die damals noch klein waren, erwachsen. Ja, das war mir vorher klar und ich habe dennoch die Entscheidung getroffen, für das Amt zu kandidieren und die Verantwortung zu übernehmen. Jeder, der schon länger dabei ist, weiß, dass es ein ständiges Auf und Ab ist. Mehrfach mussten alle Angestellten, inklusive mir natürlich, entlassen werden. Teilweise musste die Parteizentrale als Sicherheit hinterlegt werden. Trotzdem haben wir jedes Mal weitergemacht. Dafür gilt mein Dank allen Mitarbeitern und Amtsträgern!

Zu den Gründen, warum ich aufhöre und warum ich mein Amt nicht mehr mit voller Kraft ausfüllen kann, gehören auch solche, die eher privater Natur sind und die ich nicht öffentlich besprechen werde. Im vergangenen Jahr ist meine Mutter nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben. Und wenn ich alles zueinander ins Verhältnis setze, stehen Menschen, die für mich wichtig sind, vor dem Amt. Auch meine eigene Gesundheit, um die ich mich zu kümmern habe.

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Die Zukunft der Partei

Was ich ein wenig irritierend finde, ist das Argument, dass ich jetzt, nachdem die Partei umbenannt ist, gehe. Wenn man sich das richtig überlegt, zieht dieses Argument nur für jemanden, der von der Umbenennung nicht überzeugt war oder meint, Personen seien nicht ersetzbar. Ansonsten ergibt es keinen Sinn. Eigentlich ist es andersrum. Wir haben mehrere Jahre damit verbracht, dieses Ziel zu erreichen. Und jeder, der daran mitgewirkt hat, weiß, wie nervenaufreibend das teilweise war. Das war nichts, was man aus Jux und Tollerei veranstaltet hat. Ich bin nach wie vor fest davon überzeugt, dass dieser Schritt wichtig und notwendig war, wenn die Partei überhaupt wieder auf die Beine kommen soll. Wir haben aber auch immer gesagt, dass das kein Sprint, sondern ein Marathon wird. Und ich habe immer betont, dass niemand vorhersagen kann, ob das der Rettungsanker sein wird, nach dem wir gesucht haben. Wären wir diesen Schritt aber nicht gegangen, das ist meine feste Überzeugung, hätte unsere Partei keine Zukunft. Wir haben diesen Prozess mit der Umbenennung ja erst angestoßen. Wer ernsthaft glaubt, mit dem Namen NPD hätten wir heute an irgendeiner Stelle mehr Erfolg, soll einfach mal nach draußen gehen und Erde anfassen. Vielmehr ist es doch so, dass wir den schwierigsten Teil, nämlich den Anfang dieses Weges, geebnet haben. Ein neuer Parteivorsitzender und ein neuer Parteivorstand können jetzt auf dieser Basis weiterarbeiten.

Und ja, es gibt etliche Gründe und Argumente, warum es schlecht sei, dass ich jetzt aufhöre. Manche sind teils nachvollziehbar, manche weniger und eher die typischen Seitenhiebe, die ohnehin kommen müssen. Diese Leute werden immer da sein. Sie meckern, wenn man am Stuhl klebt und sie meckern auch, wenn man aufhört. Sie meckern, weil es immer der falsche Zeitpunkt für das eine oder andere ist. Auch dieses teils infantile Rumgezicke vom Spielfeldrand und von Leuten, die man ansonsten nie bis kaum zu Gesicht kriegt, sind Begleiterscheinungen, die zum Amt und Geschäft gehören. Als Erwachsener Mensch kann ich aber auch mal für eine längere Zeit gut auf diese Kaspereien verzichten. Es gibt viele kleine und kleinste Vorwürfe gegen mich, die ich an dieser Stelle keiner weiteren Beachtung würdige.

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Kein Abschied

Mein besonderer Dank gilt allen, die mich in diesen zehn Jahren begleitet und konstruktiv mit mir gearbeitet haben. Es ist keine Phrase, dass ein Vorsitzender - egal, wer er ist - ohne eine starke und loyale Mannschaft aufgeschmissen ist. Große Aufgaben wie zwei Verbotsverfahren oder eine Umbenennung erledigt man nicht auf die Schnelle im Handumdrehen und ohne die Unterstützung vieler engagierter Mitstreiter. Man braucht Stellvertreter und Amtsleiter, die eigenverantwortlich und zielorientiert mitarbeiten.

Ich weiß, dass ganz viele von meiner Entscheidung enttäuscht sein werden. Denen kann ich aber sagen, dass ich nicht aus der Welt sein werde. Ich werde, abgesehen von den Aufgaben eines Parteivorsitzenden, in der Öffentlichkeit so präsent sein wie zuvor. Aber jeder ist ersetzbar und muss es auch sein. Das gilt für viele leider nur dann, wenn es nicht um einen selbst geht. Manchmal ist es aber sinnvoll, sich selbst aus dem Spiel zu nehmen und die Partei anzuhalten, sich neu aufzustellen. Womöglich ist das eine der schwerwiegendsten Entscheidungen, die ein Einheitsführer zu treffen hat. Und glaube niemand, dass sie mir leicht gefallen ist. Was manchmal als „Durchhaltewillen“ oder „Kämpferwillen“ verklärt wird, entpuppt sich nur allzu oft als die charakterliche Schwäche, nicht aufhören und loslassen zu können und mit diesem Fehlverhalten Wege zu blockieren. Es muss natürlich nicht jeder ausgetauscht werden. Wir sollten aber immer bemüht sein, junge Kräfte heranzubilden, die für die notwendigen Aufgaben geeignet sind.

Ich hoffe, euch nach diesen Zeilen keine wichtigen Antworten schuldig zu bleiben.

Euer
Frank Franz
Parteivorsitzender

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